Meine Erfahrung mit Deutsch
Meine Erfahrung mit Deutsch begann fast zufällig im Januar 2016, als mich eine Last-Minute-Reise nach Österreich führte: zum zweiten Mal nach Wien und dann nach Linz und Salzburg. Ich reise gerne und habe viele Länder besucht, aber als ich von dieser Reise zurückkam, wurde mir klar, dass ich Österreich wirklich in mein Herz geschlossen hatte!
Damals war ich sehr unzufrieden mit meiner Arbeitssituation und mit der Lebensqualität, die mir Rom bot, und ich dachte seit einigen Monaten darüber nach, ins Ausland zu ziehen, aber ohne konkretes Ziel vor Augen.
Nun hatte ich endlich „meinen Platz in der Welt“ gefunden: Wien!
Es gab nur ein Problem, da ich in zehn Tagen kein einziges Wort von der Sprache, die ich damals für eine unverständliche Sprache hielt, gelernt hatte: Deutsch! Und ich versichere euch, dass die Österreicher sehr hilfreich waren und sie in einigen Fällen sogar versucht haben, mir ein paar Vokabeln beizubringen, aber leider mit wenig Erfolg, wie ich zugeben muss!
Ganz zu schweigen von der Aussprache, ich hatte den Eindruck, dass es keine Unterbrechung zwischen den Wörtern gab, es schien mir, immer ein einziges langes undefiniertes Wort zu hören!
Von Neugier getrieben, entschied ich mich nach meiner Rückkehr für einen dieser „DIY-Wunder-Kurse“; es wurde mir jedoch sofort bewusst, dass ich mich damit nicht geirrt hatte: Es war keineswegs einfach, Deutsch als Autodidakt zu lernen, auch wenn ich den Eindruck hatte, dass es eine gewisse Logik in dieser Sprache gab.
Da die Idee, nach Wien umzuziehen, schnell zu einer fixen Idee geworden war, suchte ich nur fünfzehn Tage nach meiner Rückkehr nach Rom eine Schule, in der ich einen Kurs besuchen konnte und fand das Österreich Institut.
Deutschkurse für jedes Niveau, jedes Alter, Intensivkurse und Standardkurse, ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte und entschied mich, anzurufen, in der Hoffnung, dass mich jemand beraten könnte und mir etwas vorschlagen könnte, das meinen Bedürfnissen entspricht: Ich wollte schnell und gut lernen!
Nochmals ein Last-Minute! Mir wurde der Kurs . ..sprint 1 empfohlen, ein Intensivkurs für diejenigen, die wirklich überhaupt keine Vorkenntnisse haben, und mit dem man in drei Wochen das ÖSD A1 Zertifikat erreichen kann. Ich war nicht ganz davon überzeugt, es schien mir eine zu hohe Erwartung, aber in drei Stunden würde die erste Lektion beginnen, also musste ich mich entscheiden...und ich habe das gemacht!
Ich bestätigte meine Anmeldung, ich hatte das Gefühl, dass es sich lohnte, es auszuprobieren, und ich begann mit dieser Erfahrung, die ich nie vergessen werde, weil sie mir eine großartige Gelegenheit im Leben bot und mich mit wunderbaren Menschen bekannt machte.
Die ersten Tage waren nicht einfach, aber ich war stark motiviert und die Methode funktionierte: Am Ende jeder Lektion bemerkte ich, dass ich einen kleinen (aber großen!) Schritt weiter war, denn diese Methode erlaubte es mir, mich in den kleinen alltäglichen Dingen auszudrücken, etwas, das ich zu Beginn des Lernens einer Fremdsprache nicht immer für selbstverständlich halte.
Unsere Lehrerin war in der Lage, wirklich anregende Lektionen zu halten und eine wunderbare Gruppenstimmung zu schaffen, sie war voller Aufmerksamkeit gegenüber den Lernbedürfnissen aller, indem sie uns täglich Feedback gab, und wenn wir Schwierigkeiten hatten oder von Mutlosigkeit überwältigt wurden, hat sie uns ermutigt, denn wenn ich sagen würde, dass es keine schwierigen Momente gab, wäre ich nicht aufrichtig!
Jeder mit seinem eigenen Endziel, aber mit einem größeren gemeinsamen Ziel, Deutsch zu lernen, machte meine „Sprint-Gruppe“ weiter und in drei Wochen kam die ÖSD A1 Prüfung und das Zertifikat! Was für eine Befriedigung!
Natürlich machte ich mit meiner Lerngruppe weiter, indem ich den zweiten Sprintkurs für das Niveau A2 besuchte (. ..sprint 2), und in der Zwischenzeit war ich bereits in der Lage, etwas zu recherchieren und Wohnungs- oder Stellenanzeigen zu verstehen.
Ein so intensives Deutschstudiu m erforderte alle Kräfte und Konstanz, aber ich hatte das Glück, in einer gut organisierten Schule anzufangen, und so lernte ich auch nach dem ÖSD A2 Zertifikat weiterhin am Österreich Institut und besuchte Einzelunterricht, obwohl ich bereits zwischen Rom und Wien pendelte, um meinen Umzug zu planen; ich konnte keine festen Unterrichtszeiten haben, aber es war mir wichtig, den Lernprozess nicht zu unterbrechen und häufig sollte ich mich neuen Situationen in Wien stellen, die das Wissen um neue Wörter oder das Verständnis schwierigerer Texte erforderten, so dass auch der Unterricht auf meine persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten war.
Mein Traum wurde langsam Wirklichkeit und Ende Juli 2016 wohnte ich bereits in Wien!
Vielleicht begann zu diesem Zeitpunkt der schwierigste Teil und nicht, weil ich nicht in der Lage gewesen wäre, den Alltag zu bewältigen (Das Österreich Institut hatte mir alle Mittel dafür zur Verfügung gestellt), sondern wegen der Suche nach einer passenden Sprachschule, wo ich ab Niveau B1, das ich in Rom begonnen hatte, weiterlernen wollte.
Das Österreich Institut achtet sehr auf die individuellen Bedürfnisse, auf Lern- und Organisationszeiten jeder Person… in Wien war ich leider „eine Nummer" geworden oder zumindest fühlte ich mich so.
Trotz allem ließ ich mich nicht entmutigen und lernte weiter, indem ich mein eigenes Gleichgewicht in diesem neuen System gefunden habe, auch wenn ich lange Zeit bedauerte, dass ich Rom verlassen hatte und nun nicht mehr am Österreich Institut Deutsch lernen konnte.
Ich habe viel gelernt und angefangen, nur auf Deutsch fernzusehen, nur auf Deutsch zu lesen, Radio auf Deutsch zu hören und ich habe sogar auf Deutsch geträumt!
Es war nicht wichtig, alles zu verstehen, aber diese Alltäglichkeit half mir in der Aussprache, neue Wörter und Ausdrücke zu kennenzulernen, die typisch für die Sprache sind.
Von Prüfung zur Prüfung machte ich weiter und im November 2018 habe ich die ÖSD C1 Prüfung erfolgreich bestanden! Hätte mir vor drei Jahren jemand gesagt, dass ich bis hierher kommen würde, hätte ich es nie geglaubt!
Aus mehreren Gründen habe ich mich entschieden, auch weiterhin Deutsch zu lernen: Es ist meiner Meinung nach eine Sprache, die in ihrer Komplexität sehr schön ist. Es lohnt sich wirklich sie zu vertiefen. Das Niveau C1 zu erreichen, ist ein gutes „Ziel“, aber ich denke, dass es noch viel zu lernen gibt, und vielleicht werde ich auch in 10 Jahren etwas Neues entdecken; und schließlich kann ich sagen, dass das Lernen der deutschen Sprache für mich jetzt eine echte Leidenschaft geworden ist, denn das Erlernen einer Sprache ist ein bisschen wie einen Teil der Welt und eine neue Kultur kennenzulernen, eine große persönliche Bereicherung.
Meine Erfahrungen mit Menschen zu teilen, die bereits Deutsch lernen und, warum nicht, mit jenen, die vielleicht aus verschiedenen Gründen daran denken, sich dieser Sprache anzunähern, entweder weil sie sich einfach etwas gönnen möchten oder weil sie sich neuen Herausforderungen stellen möchten, ist sicherlich keine einfache Sache; es gäbe viele lustige (und weniger lustige!) Anekdoten, die ich über diese drei Jahre erzählen könnte, aber ich werde hier nur noch kurz die Fragen beantworten, die mir am häufigsten gestellt wurden.
Was mich in der ersten Zeit entmutigt hat: Nicht einmal zu verstehen, wo ein Wort beginnt und endet, wenn jemand spricht; der Moment, in dem die unverständliche „Ausnahme“ nach Monaten des Lernens einer Grammatikregel kommt (und sie sind nicht wenige!); Menschen, die schnell sprechen, während man nicht nur versuchen sollte zu verstehen, sondern auch eine sofortige Antwort zu formulieren, weil sie immer sehr ungeduldig erscheinen (und man sollte in der Zwischenzeit an den richtigen Artikel, den richtigen Fall, die richtigen Worte denken!); das Verb am Ende des Satzes (großes Problem, denn ich dachte immer bis zum Ende des Satzes „Wer weiß, was sie mir sagen werden?“).
Die größte Zufriedenheit: Im Restaurant etwas anderes als das Wiener Schnitzel bestellen (auch wenn es in Wien das Beste ist, dass sie kochen können!); ein Telefongespräch führen, ohne den Gesprächspartner darum zu bitten, langsamer zu sprechen oder den Satz tausendmal zu wiederholen; ein gutes Buch zu lesen, ohne den Wunsch zu haben, es aus dem Fenster zu werfen, weil man nichts verstanden hat; die Prüfung für die Anerkennung seines Abschlusses zu bestehen, und über Konzepte zu sprechen, die auch in der eigenen Sprache schwierig wären, wobei man am Anfang nicht einmal die Inhaltsangabe verstanden hat; die notwendige sprachliche Fähigkeit haben, die Wiener Bürokratie (nicht so einfach!) in Angriff zu nehmen.
Eigentlich denke ich, dass Deutsch in seiner Komplexität sehr logisch ist und dass es sehr wichtig ist, sich der Herausforderung zu stellen: Man sollte schreiben und sprechen ohne Angst vor Fehlern (niemand geht durch die Stadt, um unsere Fehler zu notieren!) und versuchen, die noch schwierigen Ausdrücke mit den Worten zu erklären, die man kennt, ohne sich einschüchtern zu lassen, denn ein Versuch ist immer eine der wichtigsten Übungen!
Wer bereits am Österreich Institut lernt, wird sicherlich verstehen, warum ich mit dieser Schule so eng verbunden bin und ich meine Erfahrungen teilen möchte, und bei der Gelegenheit bedanke ich mich bei Daniela, die mir die Möglichkeit dazu gab, bei Eva, die mich bei meinem ersten Kurs beraten hat, bei meiner Deutschlehrerin Beatrix, die mir die Leidenschaft für diese Sprache weitergegeben hat und mein Abenteuer mit Deutsch ermöglicht hat und nochmals bei meinen Kollegen, insbesondere Dario, der unmittelbar nach dem A2 Kurs nach Deutschland umgezogen ist und mir ein wenig Mut gegeben hat, weiterzumachen, und mit dem ich mich in diesen Jahren, beim Austausch unserer täglichen Erfahrungen, immer mit Begeisterung an den Beginn unseres Abenteuers im Österreich Institut erinnere.
Die Begeisterung…das ist die Stimmung, mit der ich jedem empfehlen würde, sich dieser schönen „Herausforderung“ zu stellen!
© Text von Emanuela Dilolli